Die guten Seelen von St. Josef

von 'Marketing, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit der Cts'

Seit 150 Jahren sind die Schwestern vom Heiligen Geist in Dudweiler tätig. Am vergangenen Sonntag wurde dieses besondere Jubiläum mit einem Dankamt begangen. Die Schwestern blicken zurück auf eine bewegte Geschichte.

Dass der Jahrestag ausgerechnet auf den 4. Adventssonntag fiel, passte natürlich. Die vorweihnachtliche Stimmung in der Klinikkapelle von St. Josef Dudweiler, die vier brennenden Kerzen am Adventskranz und die festlichen Gesänge der Chorformation Horizont aus Friedrichsthal trugen dazu bei, dem Dankamt zum 150-jährigen Wirken der Schwestern vom Heiligen Geist in Dudweiler einen ganz besonderen Rahmen zu verleihen.

Schwesterngemeinschaft in Dudweiler

Schwesterngemeinschaft in Dudweiler

Die Tätigkeit in Dudweiler begann am 18. Dezember 1866, als die ersten vier Ordensschwestern ihre Arbeit aufnahmen. Sie waren aus dem Mutterhaus in Koblenz entsandt worden, um sich der Beseitigung des Bildungsnotstandes und der Armut zu widmen, indem sie Unterricht an der Mädchenschule gaben, eine Kinderbewahrschule einrichteten und Kranke ambulant versorgten. Zu dieser Zeit herrschte im Saarland große Armut und der damalige Dudweiler Pfarrer hatte um Unterstützung gebeten. Nachdem die Aufgaben immer vielseitiger wurden, entschlossen sich die Schwestern, ein größeres Haus für Kranke, Alte und Waisenkinder aufzubauen. 1899 wurde das heutige CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler eingeweiht.

Lobpreis nach der Wandlung

Immer wieder standen die Schwestern durch Kulturkampf und Kriege vor enormen – besonders auch finanziellen – Herausforderungen. Doch sie arbeiteten unermüdlich weiter und erweiterten das Haus stetig. Mit 54 Schwestern erreicht das „Kloster“ – wie es auch heute noch von ortsansässigen Bürgern genannt wird – 1969 seinen personellen Höchststand. Doch zum Ende des 20. Jahrhunderts ging die Zahl der Eintritte in das Konvent zurück und so übernahm die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken 1994 erst die Geschäftsführung und 2011 die Gesamt-Trägerschaft.

Heute sind die acht verbliebenen Schwestern ehrenamtlich am Standort präsent, organisieren die Patienten-Bibliothek und helfen bei der Seelsorge. Die jüngste Schwester ist 46 – die älteste 98. „Seit 25 Jahren ist keine Deutsche mehr in den Orden eingetreten“, sagt Schwester Oberin Solina, die selbst aus Indien stammt und seit acht Jahren in Dudweiler tätig ist. Ihre Hauptaufgabe ist es heute, ihre älteren Mitschwestern zu betreuen.

Susanne Klein, Kaufmännische Direktorin des Klinikums, bedankte sich herzlich für das Engagement und die gute Zusammenarbeit: „Durch ihre herzliche und familiäre Art sind Sie ein Segen für das Krankenhaus. Sie sind die guten Seelen von St. Josef.“

Zu den Feierlichkeiten zum runden Jubiläum waren Schwestern aus Neuweiler, Trier und Koblenz gekommen – darunter auch die neue Generaloberin Schwester Alphy. Klinikseelsorger Erwin Graus lobte in seiner Predigt die „pastorale Arbeit und die Krankenpflegearbeit“. Und Pastor Peter Serf betonte: „Sie waren immer für Menschen in Notlagen da und haben ein großartiges Werk in unserer Mitte aufgebaut. Die Zeiten haben sich zwar verändert, aber Ihre vorbehaltlose Dienste für die Mitmenschen werden nach wie vor gebraucht.“

„Wir schauen dankbar zurück“, sagte Schwester Solina abschließend. „Es ist viel passiert in dieser Zeit und mit voller Überzeugung können wir sagen, dass der Heilige Geist uns in den 150 Jahren begleitet und geführt hat. Wir unterstützen das Haus gern weiter und schauen zuversichtlich und hoffnungsvoll in die Zukunft.“

indischer Dankestanz von Schwester Maria

Indischer Dankestanz von Schwester Maria, die seit kurzem zu diesem Konvent gehört.

indische Mitschwester

Seit 1887 sind unsere Schwestern in Sulzbach tätig und waren anfangs immer im Zentrum des Ortes ansässig, bis sie durch die Folgen des zweiten Weltkrieges und aus Platzmangel an den Stadtrand nach Neuweiler ausweichen mussten. Durch diese zweite Betriebsstätte sind wir Schwestern wieder in die Stadtmitte zurückgekehrt.

Dieses Haus soll nicht nur eine Wohnstätte sein, sondern auch eine Begegnungsstätte werden für Jung und Alt, Familien und Singles. Ein Treffpunkt, der immer offen ist, stellt daher das Café „Tante Anna“ dar. Es ist im Erdgeschoss eingerichtet und von drei Seiten aus zugänglich: von der Straße her, vom Kirchplatz her und von innen her – somit ist es eine ständige Einladung, einfach mal rein zu schauen.

Fotos: Sr. Gerhild

Bericht des Saarländischen Rundfunksr-mediathek.sr-online.de (Video, ab Minute 25:40, Sprungmarke 8)

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