Abschied von Wemmetsweiler nach 106 Jahren

von Sr. M. Gerhild

Ende des Jahres 2015 gilt es, einen schweren Schritt zu tun: Nach 106 Jahren verlassen wir Schwestern vom Heiligen Geist unsere Niederlassung in Wemmetsweiler, Gemeinde Merchweiler (Saarland). Bedingt durch den Nachwuchsmangel und das Alter der Schwestern bleibt uns leider keine andere Wahl.

Mutter Brigitta

Eröffnet wurde die Filiale durch Mutter Brigitta, die im November 1909 die ersten fünf Schwestern nach Wemmetsweiler entsandte.

Die Anfangsjahre waren schwer. Mehrmals mussten die Schwestern umziehen. Erst 1923 konnte das neuerbaute Schwesternhaus bezogen werden.

Die Schwestern übernahmen die Betreuung der Kleinen, arbeiteten in der ambulanten Krankenpflege und in der Ausbildung junger Frauen und Mädchen in der „Nähschule“. Außerdem waren und sind sie für die Kirchenwäsche zuständig.

Im Laufe der Jahre änderten sich, auch bedingt durch den Schwesternmangel, die Zuständigkeiten. Die häusliche Krankenpflege wurde von den Sozialstationen übernommen, der Kindergarten ging in weltliche Hände über, zugleich auch in die Trägerschaft der Pfarrei und dann der Kita-gGmbH. Statt in der Nähschule waren Schwestern in der Seelsorge tätig.

Viele Schwestern haben im Laufe der Jahre ihre Spuren hier in Wemmetsweiler und Merchweiler hinterlassen, sei es in der Kranken- oder Altenpflege, der Kindererziehung, der pastoralen Arbeit oder auch nur durch das einfache Da-sein und Zuhören. Vielen Menschen sind die Begegnungen und Gespräche mit diesen Schwestern noch in guter Erinnerung.

Hier ist besonders Sr. Reinfrieda zu nennen, die seit 1967 in Pfarrei, Pfarrbüro und Schule präsent war. So hat sie viele Generationen geprägt. Sie starb 2010 und wurde auf dem Friedhof in Wemmetsweiler beigesetzt.

Von 1978 bis 2003 machte Sr. Rosalia mit ihrem „roten Flitzer“ die Straßen von Wemmetsweiler unsicher und mit ihrem Humor nicht nur die Kranken, die sie in der ambulanten Pflege besuchte, froh.

Lange Jahre war auch Sr. Maria Goretti in Wemmetsweiler als Kindergartenleiterin und Oberin tätig. Wie viele seelsorgliche Gespräche mag sie wohl in all den Jahren geführt und wie viele gute Ratschläge - nicht nur den Müttern - gegeben haben? Sie lebt heute im Mutterhaus in Koblenz.

Schwesternhaus

Zum Schluss haben wir zu dritt die Stellung gehalten.

Sr. Lutrudis wohnt seit 21 Jahren in Wemmetsweiler und bekochte die Bewohner und Schwestern des Altenheimes. Noch heute hilft sie gerne beim „Kochen mit den älteren Bewohnern“ und beim Rosenkranz-Gebet.

von links: Sr. Lutrudis, Sr. Gerhild, Sr. Gabriele

von links: Sr. Lutrudis, Sr. Gerhild, Sr. Gabriele

Sr. Gabriele kam 1998, betreute die Bewohner im „alten“ Schwesternhaus und verrichtet nun ehrenamtliche Dienste im neuen Seniorenhaus. Wichtig ist ihr immer noch, dass die Sterbenden gut begleitet werden und die Bewohner die hl. Kommunion empfangen können.

Obwohl ich erst seit knapp drei Jahren in Wemmetsweiler bin, macht es mich traurig, unseren Konvent zu schließen und die liebgewonnene seelsorgliche Arbeit in der Pfarreiengemeinschaft aufzugeben.

Aber wir werden nicht „sang- und klanglos“ gehen. Unser Pastor und der Pfarrgemeinderat haben für Samstag, den 28. November, in die Begegnungsstätte eingeladen, damit die Bevölkerung Gelegenheit hat, sich von uns zu verabschieden.

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